„Wieder eine schwanger!“ „Ich halte das nicht mehr aus.“

So viele Frauen im Kinderwunsch hängen in negativen Gedankenspiralen fest, haben Schuldgefühle, sind wütend, traurig und enttäuscht. Dann gibt es Zeiten im Zyklus, in denen die Hoffnung und das Vertrauen wieder steigt, das Spiel geht von vorne los und dann bei Eintreffen der Tage folgt wieder der Absturz. Eine Kinderwunschwartezeit bedeutet auch eine Achterbahn der Gefühle zwischen Hoffen und Bangen für die Frauen. Sie ziehen sich zurück, fühlen sich alleingelassen und überfordert. Weil diese Gefühle so schmerzen und auch man gar nicht weiß, wie man aus dieser Spirale herauskommt, verdrängt man oft seine Gefühle. Leider fühlt man sich damit nicht besser, sondern das Gegenteil kann passieren und man fällt noch mehr in ein Loch und ist fast schon depressiv. Kennst du das? Ich erinnere mich gut an meine lange Wartezeit!
Ebenso können verdrängte Gefühle oder dauerhaft negative Gedanken ein Hormonungleichgewicht bewirken und Krankheiten hervorrufen und signalisieren so dem Körper, es ist jetzt kein guter Zeitpunkt schwanger zu werden!
Das ist genau das, was man in einer Wartezeit zum Baby nicht braucht!
Es ist daher wichtig, dass man diese Spirale durchbricht und sich liebevoll und mitfühlend betrachtet um aus dieser Spirale wieder auszusteigen.

Auf einer Kinderwunschreise, die sich nicht gleich erfüllt, hat man viele unangenehme (Trigger) Situationen, in denen einen manchmal die Gefühle auch überschwemmen können.
Wieder ein Baby im Umfeld. Es sticht im Herzen. Die Freundin, die immer gesagt hat, sie wolle noch keine Kinder, kommt freudestrahlend zu dir und verkündet, dass sie schwanger ist. In dir zieht sich alles zusammen, ein unerträglich erscheinender Schmerz zieht sich durch deinen ganzen Körper. Du lächelst tapfer und sagst „herzlichen Glückwunsch“ aber innerlich bricht eine Welt zusammen.
Manchmal kommen auch keine Glückwünsche, wie neulich in der Arbeit.
Dort ist auch eine Kollegin schwanger geworden. Du hast nur etwas gemurmelt, aber eigentlich warst du erstarrt. Gar nichts mehr gefühlt, gesagt oder getan.
Einfach nur hinter deinem PC versteckt.
Oder eine Freundin, die schon ihr 2. Kind bekommt, obwohl sie später angefangen hat mit dem Kinderwunsch wie du.
Bei dir künden sich dafür deine Tage an. Manchmal hasst du die Welt und leider auch dich.
Du willst dich verkriechen, keinen Menschen mehr sehen, nicht mal deinen Partner.
Weil der bemüht sich zwar dich zu verstehen, aber ganz tief innen fühlst du dich doch auch manchmal alleine mit dem Thema.
Du weinst, du spürst Ohnmacht und Wut. Du spürst Neid.
Du fühlst dich als Opfer. In dir toben Gefühle von Traurigkeit, Angst und Wut.

„Warum werden alle schwanger, nur ich nicht?“ „Was mache ich nur falsch?“ „Was habe ich denn getan, damit ich so bestraft werde?“

Da die Gefühle und Anteile, die dann kommen auch sehr stark und überwältigend sein können, passiert es dann auch oft, dass man dann diese wegdrückt und man sich auch lieber auf die Anderen konzentriert, die gerade schwanger sind.
Weggedrückte Gefühle und Anteile wollen aber gesehen und gehört werden und kommen dann manchmal geballt zu uns zurück. Wie ein Ball, den du unter Wasser drückst und der volle Wucht sich den Weg an die Oberfläche sucht. Genau das passiert auch mit Gefühlen, die nicht angenommen werden. Eine Stressreaktion geschieht und löst Hormone aus, diese wiederum bringen dein Hormonhaushalt durcheinander.  Es können auch Krankheiten entstehen und es kann zum Beispiel eine Depression entstehen.
Deinen Körper wird signalisiert, jetzt ist kein guter Zeitpunkt schwanger zu werden!
Ebenso oft kommt noch hinzu, dass man sich manchmal auch noch selbst verurteilst, weil man ja diese Gefühle hat. Und man ist drin, ist einer Abwärtsspirale.  Aus Traurigkeit, dass man jetzt nicht schwanger ist,  wird ein man wird nie schwanger .
Nicht selten höre ich in meinen Begleitungen von Frauen, wirklich harte und verurteilende Worte wie
„Ich bin nicht fähig ein Kind zu bekommen“ oder „Ich verdiene einfach kein Kind!“
Vor dir öffnet sich gefühlt die Erde und am liebsten würdest du darin verschwinden.

Stopp! Ich reiche dir die Hand, komm da bitte sofort wieder raus. Gemeinsam schaffen wir das.

Bitte stoppe auch, dich zu vergleichen.
Indem du dich vergleichst, wird einerseits der Schmerz immer größer, weil du diesen nicht umsorgst und versorgst, sondern dich ablenkst von deinem eigenen Schmerz.  Vergleichen fördert Selbstzweifel und am Schluss kommt sogar die eine oder andere Frau zu dem Schluss, dass sie es gar nicht verdient, schwanger zu werden. Ebenso hebst du Andere dabei hervor.
Denn wir vergleichen uns ja nicht mit denen, denen es ähnlich oder noch schwieriger geht, sondern mit denen, bei denen es scheinbar ganz easy und von selbst geht.
Ist das wirklich so? Wir wissen es nicht.
Vergleichen ist einfach gar nicht gut. Es dient lediglich nur dazu, sich klein und schlecht zu fühlen, daher stoppe jeglichen Vergleich. Daher ist es auch sehr wichtig, dass du an deinem Selbstwertgefühl arbeitest. Es kommt von innen und ist nicht ab

Mache dir daher bewusst, dass du bei dir bleiben darfst, dass du einzigartig bist und auch dein Weg zum Baby eben einzigartig ist.

 WAS KANNST DU TUN?

1. Das Allerwichtigste ist, dass du dich selbst wichtig nimmst, deine Gefühle nicht runterspielst oder gar runterschluckst.
2. Glaube daran, dass du die Fähigkeit besitzt, mit diesen Gefühlen anders umzugehen wie bisher und zwar auf eine liebevolle und mitfühlende Art.
3. Stelle dir vor, wie es dir gehen würde, wenn sich all die belastenden Gedanken, Gefühle und Selbstkritik auflösen oder zumindest nicht mehr so eine gefühlsmäßige Lawine auslösen.
Wie würde deine Wartezeit zum Baby dann aussehen und sich anfühlen? Was würde deinem Körper dann signalisiert werden?

Lese hier meine Hilfestrategien!

Mache Dir bewusst machen, was du gerade denkst und nehme deine verzerrenden Gedanken und Bewertungen wahr („nur ich nicht“, „immer ich“) und frage dich, ist das wirklich so?

In stressigen Situationen neigen wir dazu unsere Welt etwas verzerrt wahrzunehmen. Es ist wichtig, dass du dir über deine Bewertungsmuster bewusst wirst. Dieser Schritt, der Bewusstwerdung und Beobachtung dieser Gedanken ist so wichtig! Denn nur so kannst du mitbekommen, was da so in deinem Gehirn vor sich geht und einmal Distanz bekommen, aber auch diese Gedanken zu hinterfragen.

Stoppe vernichtende Gedanken, denn sie bringen dir immer mehr negative Gefühle. So ist man ganz schnell in einer Abwärtsspirale drin. Steig daher bewusst aus dieser Abwärtsspirale aus! Sage laut Stopp und gehe wirklich bewusst einen Schritt raus und stampfe oder schüttele dich. Stell dich ruhig jetzt mal hin und schüttele dich und somit deine Gedanken aus dem Kopf.

Verurteile dich nicht für neidvolle Gefühle oder das du dich nicht freust. Das ist ok.
Mach dir dennoch bewusst, dass eine schwangere Frau dir weder was nimmt, noch deinen Weg in irgendeiner Form beeinflusst. Jeder Mensch trägt sein Päckchen, wir sehen nicht sofort alles! Generell gilt daher: Weg von anderen, hin zu dir!

Bitte vergleiche dich nicht.
Dazu habe ich oben schon etwas geschrieben.
Vielleicht nimmst du an der Stelle auch einfach mal wahr, was du alles noch machen kannst, wie zum Beispiel ein Glas Wein mit deinem Partner in vertrauter Zweisamkeit zu trinken und vielleicht die eine oder andere Freundin dich neidvoll anblickt.
Seine Perspektive manchmal zu wechseln und aus der Opferhaltung bewusst raus zu gehen, kann auch mal ganz gut tun!

 

Nehme deinen eigenes Gefühl wahr und benenne es.
Du kannst laut oder in Gedanken sagen, da ist Angst, Trauer, WUT, Neid etc.
Es gibt Studien, die besagen, dass unsere Amygdala (Angstzentrum in unserem Gehirn) sich dadurch beruhigt.

Begegne dir mit Selbstfreundlichkeit und Mitgefühl und umsorge dich liebevoll, tröste dich, schenke dir eine Berührung, streichle dich und gehe mit dir selbst in einen liebevollen Dialog und gebe dir das was du brauchst. Gerne kannst du dazu auch in meinen Mindful Self-Compassion Kurs (achtsames Selbstmitgefühl) kommen. Ich gebe diesen Kurs gemeinsam mit einer Psychotherapeutin online und auch präsent in München. Aber auch in meinem Programm, den Baby Inner Circle, erlernen wir einen selbst mitfühlenden, heilsamen Umgang.

Mache dir bewusst, dass du nicht dein Schmerz oder Gefühl bist und nur ein Anteil in dir gerade trauert, wütend ist, Angst hat. Dieses Modell kann helfen, dass du dich nicht über identifizierst mit dem Gefühl und so eine Distanzierung bekommst.

Wenn die Gefühle gerade sehr stark sind, kannst du auch starken Emotionen wie Wut Raum geben, dass heißt du darfst schreien (geh dazu vielleicht in den Wald oder ich habe im Keller einen Boxsack, den ich ab und dann vermöbele ;-).
Auch Sport und laufen kann helfen, die Stresshormone im Körper abzubauen oder ganz wild zu tanzen (wenn dir danach zumute ist).
Auch eine stetige Unruhe oder Nervosität kann dadurch abgebaut werden.

Du kannst auch deine Gefühle niederschreiben und so ihnen Ausdruck verleihen.
Oder du zählst tief ein und ausatmend von 20 auf 0 runter.

Du kannst die Wasserhahnübung bei belastenden Emotionen anwenden: stelle dir bildlich einen Wasserhahn vor, den du auf- und herunterdrehen kannst. Stelle dir vor, wie du die starke Emotion der Wut, Enttäuschung oder Angst hinunterdrehen kannst.

Begebe dich ins Hier und Jetzt!
Wenn du dich ins Hier und Jetzt begibst, existieren keine Sorgen oder Ängste aus der Vergangenheit oder in der Zukunft, denn du bist hier im jetzigen Moment und bist nur du, dein Körper und dein Atem.
Ins Hier und jetzt kannst du sehr gut über deine Sinne kommen.

Was siehst du, spürst du, hörst du, schmeckst du, riechst du?

Ein weiterer Anker dich im jetzigen Moment zu stabilisieren können Atemübungen sein.

Atme zum Beispiel auf 1, 2, 3 ein und auf 1,2,3,4,5 aus. Du kannst das variieren, wichtig ist, dass das Ausatmen länger ist als das Einatmen.

Oder versuch zwischen dem Ein- und Ausatmen die Pausen wahrzunehmen.
Vertiefe deine Atmung (Bauchatmung), denn oft ist unser Atem, gerade wenn wir viel Stress oder Belastendes erleben, sehr oberflächig und verändert so auch dein Atemmuster. Deinem Nervensystem (genauer gesagt, deinem Parasympathikus) wird durch eine verlängerte Ausatmung signalisiert, dass du in Sicherheit bist und führt daher zu einer Beruhigung. So kannst du auch über die Atmung deine Emotionen verändern.

Auch über deinen Körper kannst du ins Hier und Jetzt gelangen. Wo spürst du die Erde unter dir? Wo berührt dein Körper den Boden? Wie fühlt es sich an?

Gerne kannst du auch dich hinstellen und mit beiden Füßen die Erde unter dir spüren. Im Yoga nennen wir diese Haltung die Stehhaltung (Tadasana). Spüre wie du verbunden bist mit Mutter Erde. Verbinde dich und nehme die mütterliche Kraft der Erde auf.
Stabilität und Verbundenheit über den Körper zu spüren kann sehr heilsam sein. Du kannst auch versuchen, dich auf einem Bein zu stellen. Spüre, wie gut du verbunden bist. Wie stabil du bist! Such dir dazu einen Punkt im Raum, den du fixierst und atme dabei tief ein und aus.

Es ist wichtig, deinen Körper mit einzubinden, denn dein Körper speichert Stress und Belastungen, wie sie nun leider auch im Kinderwunsch geschehen ab.
Manche Frau hat sogar eine so schwere Belastung, ein traumatisches Erlebnis erfahren, dass diese Wunde jetzt auch aktiviert werden kann. Daher wertschätze deine Körper und gebe ihm die Chance zu heilen und unterstütze ihn soviel wie möglich.

Schaffe dir ein unterstützendes Umfeld.
Du musst es nicht alleine schaffen! Es ist so wichtig mit jemanden Vertrauen auch über seine Gefühle zu sprechen. Das kann eine Freundin sein, der Partner oder eine professionelle Begleitung.
Wichtig ist, dass du Raum bekommst und das Gefühl hast, du wirst verstanden und so dein Seelenschmerz ein Ohr bekommt.

Frage dich bitte, wer dir im Moment gut tut und bei wem es im Moment besser für dich ist, Grenzen zu setzen und zu wahren und auf Distanz zu gehen. Ja, es ist nicht so leicht, das  Thema mit dem Grenzen setzen und bestimmt möchtest du auch niemanden verletzen. Aber du darfst es dir jetzt erlauben, dich wichtig anzusehen!

Sorge für Sicherheit und Stabilität

Was tut dir gut und gibt dir ein Gefühl von Sicherheit? Welche Menschen geben dir ein gutes Sicherheitsgefühl oder wo ist der Ort an dem du dich sicher und geborgen fühlst.

Du kannst dazu Atemübungen machen und dir beispielsweise deinen inneren sicheren Ort vorstellen. Unterstützend kann dazu das Verwenden von Affirmationen sein: „Ich bin sicher und geborgen“. „Ich bin geliebt, Ich bin geborgen, Ich bin sicher oder auch „Meine Liebe ist größer wie meine Angst!“ Letztere Affirmation ist übrigens neben der Affirmation „Ich bin fruchtbar“, die beliebteste Affirmation in meinem Programm.
Prüf gerne auch, ob du sie auch verwenden magst!

Hole dir gerne professionelle und liebevolle Begleitung für die Zeit

Es kann sehr heilsam sein, jemand an seiner Seite zu wissen und an dich in deiner Wartezeit begleiten zu lassen. Denn wenn es dir gut geht, signalisierst du deinem Körper, dass du bereit bist und kannst leichter in einen ganzheitlichen Empfangen Modus gehen.
Denk dran, Du musst es nicht alleine machen und es ist auch eine Stärke sich Hilfe zu holen, gerade in so einer wichtigen Lebensphase, die eben auch nicht nur einfach ist. Wichtig ist, dass du dich mit deinem Coach oder deiner Therapeutin wohlfühlst.

Mach dir bewusst, dass du vielleicht bald die bist, die verkünden darf, dass sie schwanger ist! Denn wenn du jetzt nicht schwanger bist, heißt das nicht, dass du nie schwanger wirst.

Weißt du wie oft ich aufgegeben habe und manchmal nicht mehr dran geglaubt habe? Doch irgendwann wusste ich, dass es passieren wird und das ich wirklich bald die Nächste sein werde. Geholfen hat mir, dass ich meine Wartezeit zum Baby auch ab einem gewissen Zeitpunkt proaktiv gestaltet habe. Lese gerne hier meinen Blogbeitrag dazu. 

Du kannst dich gerne in meinem HERZENSWUNSCH-LETTER eintragen!

Erhalte meine Herzensempfehlungen, Tipps und Impulse für eine gestärkte Wartezeit zum Baby. Ich halte Dich auf dem Laufenden, wenn ich einen neuen Blogbeitrag geschrieben habe oder ein Workshop: Meditation, Gebärmutterritual, Impulstage, Webinar stattfindet. Hole dir auch sehr gerne mein Stärkungs-Guide für eine schöne, vorschwangerliche Zeit und trage dich hier ein.

Meine Liebe, ich hoffe du kannst in diesen Strategien etwas für dich finden und ich sende dir eine Umarmung. Fange gerne im Kleinen an und versuche ein paar Dinge davon umzusetzen. Der wichtigste Schritt ist, dass du selbst liebevoll zu dir sein darfst. Denn du brauchst liebe Worte und Unterstützung, werde dir daher eine liebevolle Mama und übe an dir selbst das Mama-Sein.
Es hilft dir ins Vertrauen und in deine Kraft zu kommen und das ist wichtig für dich.
Glaub an dich, deinen Körper und deinen Herzenswunsch.
Ich tue es!

Bis bald und alles Liebe, deine Dani.